Mittwoch, 21:00 Uhr
Ich bin voll unter Stress. Die Stimmung im Haus ist komisch. Habe Wehen und dann wieder nicht. Höre beruhigende Musik und Affimationen.
Veratme eine Wehe und hups da war ein Rutscher. Jetzt ist es im Becken. Schön, na endlich- nach 10 Monaten. gehe Schlafen.
Donnerstag, 12:00 Uhr
Schneeflocken. Kopf ist jetzt im Becken. Habe 3 Kilo abgenommen.
14:30 Uhr
Die drei großen Kids gehen zu einer Freundin. Lilly (1Jahr) läuft immer neben mir her.
Mein Mann fährt noch einkaufen. Bin allein mit Lilly. Youtube, mit Kinderliedern, muss her. Wehen. Schatz du musst kommen!
16:15 Uhr
Schwache Wehen alle 10 min. Fange an Zeiten aufzuschreiben. Aber so richtig will das nichts werden… das mit den Wehen.
Laufe wieder mit Lilly im Flur spazieren. Esse. Warte. Höre Musik. Spiele an meinem Handy. Man, das dauert.
19:30 Uhr
Setze mich in den leeren Geburtspool. Höre Musik. Wann kann ich dich endlich füllen?
Kids kommen wieder vom spielen. Meine liebe Freundin hat sie abgefüttert. Also gehen sie gleich ins Bett.
20:00 Uhr
Lege mich ins dunkle Schlafzimmer. Die Ruhe und das dunkle tun gut. Zähle Wehen und veratme sie gut nach unten. 6 Wehen in 30 min. Gut, dann nochmal.
21:00 Uhr
Stehe auf. Gehe runter, sage meinem Mann, er soll den mit Wasser füllen. Er denkt, warum jetzt schon? Du kannst noch lachen und laufen und die Treppe runter kommen. Zu früh ist doof.
Also entweder kommst du oder ich lasse das Wasser allein rein. Nagut 😉
Gehen wieder hoch. Untersuche mich. Die Fruchtblase ist untern. Hängt fast raus.
Schatz, jetzt beeil dich.
Ab in den Pool. Wehen gehen zurück. Muss mich wieder neu finden. In ein neuen Rhytmus finden. Das Wasser tut gut. Alles um mich ist warm und weich.
Mein Mann sitzt am Rand. Hält meine Hand. Gibt mir Gegendruck. Schreibt die Abstände der Wehen mit.
23:58 Uhr
Mein Mann macht ein Foto von mir. Ich lache in die Kamera.
00:00 Uhr
Die Fruchtblase platzt. Plong. Ein witziges Gefühl im Wasser.
Freude. Endlich geht es los. Der Kopf ist aber noch so weit oben.
40 min harte Arbeit. Was da durch mich strömt ist so verrückt. Kaum in Worte zu fassen, welche Kraft mich überrennt. Mein Mann steht hinter mir und muss aufpassen nicht in den Pool gezogen zu werden. Er hält mich. Massiert mir stark den Nacken, und gibt mir trinken.
Das dauert noch meint er, mach nicht so doll.
00:40 Uhr
Der Kopf ist da. Kurze Pause. Er schwimmt im Wasser. Ich kann mich vom Wasser tragen lassen. Das ist so angenehm. Das Wasser hält uns. Ich kann das Köpfchen von hinten bestaunen.
Ok. Nochmal alle Kraft zusammen nehmen und den kleinen Babykörper rauslassen.
Mein Mann fängt das Baby auf. Ein Wunder ist gerade geschehen. Wir haben ein Baby bekommen.
Ich gehe gleich aus dem Wasser, weil der kleine noch Wasser in der Lunge hat. Setze mich auf die Matte.
Zwei Geschwister sind wach geworden und kommen direkt zu uns. Unser Baby ist da…Leopold soll er heißen, er lacht und bestätigt, das ihm der Name gefällt und schläft einfach weiter.
Es ist der erste Dezember. Er bekommt eine dickt Mütze auf und wird in ein rotes Handtuch gewickelt.
Die großen gehen wieder ins Bett. Mama und Baby auch. Leo trinkt gleich. Jetzt kommen alle großen Geschwister den kleinen Schatz bewundern. Da sitzen wir nachts um 1 im Bett und bestaunen unser neues Familienmitglied.
2:00 Uhr
Ich bin so müde. Aber wir müssen noch die Plazenta herausbekommen. Diesmal ist es nicht so einfach wie beim letzten mal. Ich presse. Wir ziehen vorsichtig, aber nichts passiert. Wo ist sie? Was ist das Problem? Dem Baby geht es gut.
Irgendwann komme ich auf die Idee mal nach ihr zu tasten.
Sie liegt direkt unten. Das muss dann aber schon eine Weile so sein. Naja, jedenfalls weis ich, dass alles gut ist. Presse nochmal stark und ziehe an der Schnur. Da ist sie. Sie ist größer als die von Lilly.
Weil er noch sehr unregelmäßig atmet. Lassen wir die Plazenta mit der Nabelschnur noch an Leo. Lotusgeburt.
Das ist sehr gut für ihn. Ich beobachte ihn nur. Kann nicht schlafen. Nicke kurz weg, schaue aber gleich wieder, ob er gut atmet.
Nach circa einem Tag hatte ich den Frieden die Plazenta von Leo zu trennen. Er hat es ohne weinen und in Ruhe verkraftet.